Folge 4: „Früh geboren, nah begleitet"
Shownotes
Über Prof. Dr. Mario Rüdiger:
Prof. Rüdiger leitet den Fachbereich für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und ist Direktor des deutschlandweit ersten Zentrums für feto/neonatale Gesundheit. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt u.a. auf entwicklungsfördernder Pflege, Elternkompetenz und familienzentrierter Versorgung. Er ist Vorstand der Deutschen Stiftung Kranke Neugeborene (www.dskn.org)) und ist Host zweier Podcasts: NeoCast (https://der-neocast.podigee.io/)) und Neonatology Now (https://neonatology-now.podigee.io/)(https://open.spotify.com/show/4ZFxCRBLMshYG7ZpnflCwL)(https://open.spotify.com/show/4ZFxCRBLMshYG7ZpnflCwL)).
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00:00:01: Was bedeutet es, wenn ein frühgeborenes Kind seine Hand hebt und spreizt zu einem sogenannten High Five?
00:00:09: Eines ist schon mal sicher, nicht das, was man als Elternteil vermuten würde, nämlich
00:00:13: nichts
00:00:13: Positives.
00:00:15: Das ist nur ein Thema, was wir angeschnitten haben, nämlich die Sprache von frühgeborenen Kindern, die man als Elternteil lernen muss.
00:00:23: In dieser Folge und zwar mit einem der profiliertesten Neonatologen hierzulande Prof.
00:00:29: Dr.
00:00:30: Rüdiger.
00:00:31: Neonatologie ist der Teil der Kinder- und Jugendmedizin.
00:00:34: der sich unter anderem der Pflege und Behandlung von frühgeborenen Kindern widmet und wo Eltern früher von frühgeborenen Kindern ihre Kinder gar nicht zu Gesicht bekommen haben.
00:00:43: Und wenn dann höchstens durch die Glasscheibe ist es heutzutage so, dass der Fokus vielmehr darauf liegt, die älterlichen Kompetenzen vom ersten Tag zu fördern und Familie vor allen Dingen als zentralen Baustein der Behandlung von frühgeborenen Kindern aufzubauen und zu etablieren.
00:01:00: Und das ist eine Riesenherausforderung, nicht nur für das Klinikteam, sondern auch für die Eltern.
00:01:06: Viele, viele spannende, tolle Geschichten haben wir erfahren vom Professor Dr.
00:01:10: Rüdiger und sehr viele wertvolle Informationen, also in der Hinsicht unbedingt reinhören.
00:01:20: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Zimmer mit Aussicht, dem Podcast der McDonald's Kinderhilfestiftung.
00:01:26: Ich freue mich tierisch auf diese Folge, denn wir besprechen ein ganz, ganz spannendes und zugleich auch ganz komplexes Thema.
00:01:33: Wir sprechen nämlich heute über moderne Frühchenmedizin.
00:01:37: Frühgeboren nahe begleitet.
00:01:40: Haben wir das Ganze mal getauft, passt gar nicht mal schlecht.
00:01:43: Und sprechen heute mit einem Mann, ich glaube, was dieses Thema angeht, ist der wohl der beste Gesprächspartner, den man haben kann.
00:01:50: Er ist einer der profiliertesten Experten auf dem Gebiet der frühkindlichen Intensivmedizin in Deutschland, Facharzt.
00:01:58: für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Neonatologie.
00:02:02: Und sie berichtigen mich auch gleich, wenn das falsch ist.
00:02:05: Ich hoffe, nicht seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass
00:02:24: seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass
00:02:26: seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit
00:02:27: dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass seit dem Jahr, dass.
00:02:29: Das war wahrscheinlich doch längst nicht alles.
00:02:31: Ihre Vita ist lang und sehr beeindruckend, Herr Professor Rüdiger.
00:02:35: Schön, dass Sie hergekommen sind, extra aus Dresden hierher nach München zu uns, um mit uns über dieses spannende Thema zu sprechen.
00:02:42: Es wäre ganz gut, vielleicht am Anfang mal Begriffserklärung zu betätigen, denn ich kann mir vorstellen, und mir ging es genauso.
00:02:51: Wenn man hört, Neonatologie weiß man vielleicht nicht sofort, was dahinter steckt, welcher Bereich der Kinder- und Jugendmedizin da gemeint ist damit.
00:03:01: Deshalb bitte an der Stelle erst mal, was steckt denn hinter dem Begriff Neonatologie?
00:03:06: Ja, sehr gerne.
00:03:06: Sie haben schon gesagt, Neonatologie ist ein... Teilbereich der Kinderklinik oder der Kindermedizin und da geht es um die Neugeborene.
00:03:13: Neo ist das Neue und Natus ist das Geborene, die Neugeborene Medizin.
00:03:17: Und da beschäftigen wir uns mit Reifen Neugeborenen.
00:03:21: Reif ist Neugeborene, das heißt über sieben und dreißig Schwangerschaftswochen.
00:03:24: Vierzig Schwangerschaftswochen dauert die Schwangerschaft normalerweise.
00:03:28: Alles vor sieben und dreißig Schwangerschaftswochen auf die Welt kommt, ist zu früh geboren und ist der zweite Schwerfunk bei uns, die Frühgeborene Medizin.
00:03:36: D.h.
00:03:37: Neonazologen treffe ich dann an in Kinderkliniken, Geburtskliniken bzw.
00:03:44: auch Perinatalen Zentren, wie sie so schön heißen, also spezialisierte Zentren.
00:03:48: Genau, wir haben in Deutschland die Neonatologie, also auf dem höchsten Level die Neugeborene Medizin, in Level-I-Zentren, so genannten Level-I-Zentren, fokussiert.
00:03:58: D.h.
00:03:58: da kann jedes Neugeborene behandelt werden, ob das dreihundert Gramm zur Geburt wiegt.
00:04:03: oder ein reifes Neugeborenes ist, weil es irgendwie in Operationen bedarf, da sind die Spezialisten, die das versorgen.
00:04:09: Dann gibt es Level zwei, Level drei Kliniken, wo auch neonatologische Versorgung vorgehalten werden sollte oder kinderärztliche Versorgung.
00:04:17: Und dann gibt es die Level vier Kliniken, wo nur eine Geburt stattfindet, wo kein Kinderarzt vorhanden ist.
00:04:23: Sie greifen damit schon ein bisschen vorweg, also unbeabsicht, aber auch genau richtig, weil das auf jeden Fall ein Teil unseres heutigen Gesprächs auch sein wird, also die Versorgungsqualität hier in Deutschland, wie es da aussieht, damit und vor allen Dingen auch eben diese, ich sag mal, Abstufungen, Level eins bis vier.
00:04:40: Das geht aber fast schon ein bisschen zu weit an der Stelle.
00:04:42: Lassen Sie es mal von Anfang an starten, denn es ist ja immer so in unserem Podcast, wir bitten unsere Gäste, uns ein Foto mitzubringen.
00:04:49: Und dieses Foto ist meistens sehr aussagekräftig.
00:04:51: Ich kenne es nicht.
00:04:52: Deswegen bin ich jetzt sehr gespannt, was dieses Foto zeigt.
00:04:55: Was haben Sie denn mitgebracht?
00:04:57: Dazu vielleicht erstmal eine kurze Geschichte, was mir sehr am Herzen liegt, ist die Versorgung von den Frühgebunden und den Eltern.
00:05:04: Das war nicht immer ganz selbstverständlich, dass Eltern auf die Station mit drauf kommen.
00:05:08: Und wenn ich dazu Vorträge gehalten habe, habe ich immer so Bilder aus dem USA gezeigt, wo der Vater hinter der Glasscheibe steht und nicht mal sein Frühgebohrnis, sondern sein reifes Neugebohrnis zu sehen bekommt.
00:05:22: Und da hab ich ein Bild mitgebracht.
00:05:24: Und das beschreibt die ähnliche Situation.
00:05:27: Hier ist ne Krankenschwester, die zeigt ein Neugebornes und sie sehen da ein bisschen im Spiegel den Vater.
00:05:33: Und dieses Bild hab ich geschenkt bekommen zu meinem fünftigsten Geburtstag.
00:05:37: Weil ich das nämlich bin und mein Vater, der da im Spiegel ist.
00:05:40: Und ich war nicht zu früh geboren, sondern das war damals eben auch bei den reifgeborenen Kindern aus Angst vor Infektionen durften die Eltern nicht auf Stationen, durften die Väter ihre Kinder nicht sehen.
00:05:51: und haben diese Zeilen bloß durch die Glasscheibe zu sehen bekommen.
00:05:55: Unglaublich.
00:05:56: Ein tolles Bild, eine tolle Geschichte.
00:05:58: und ich sage mal so, meine Mutter würde jetzt beim Anblick dieses Bild sicherlich sofort eine Gänsehaut bekommen, denn ich habe natürlich mit ihrer Ruhe gesprochen, dass wir uns heute zusammensetzen und über Frühchenmedizin und so weiter sprechen.
00:06:12: Und meine Schwester, ich habe zwei Schwester und meine ältere Schwester, war auch ein Frühchen und sie hat sofort gesagt, ja schnell mal vor, damals, als deine Schwester zur Welt gekommen ist, hat man mir die weggenommen.
00:06:21: Und ich habe die einfach, sie kam Ende siebten Monats zur Welt.
00:06:26: Und dann habe ich sie einfach, ja, die Zeit über, bis sie, sag ich mal, reif genug war, dass wir sie mit nach Hause nehmen konnten, habe ich sie einfach gar nicht gesehen.
00:06:34: Wir durften sie nicht sehen.
00:06:35: Und wenn eben dann nur durch eine Glasscheibe.
00:06:37: Und das ist natürlich schon, wenn man sich überlegt, was heute möglich ist, schon ein Wahnsinn.
00:06:42: Ja.
00:06:42: Toll.
00:06:43: Ganz tolles Bild.
00:06:44: Das ist bestimmt für Sie auch sicherlich so ein Moment, wenn man da drauf guckt, oder?
00:06:48: Der Gänsehaut erregt.
00:06:50: Ist das übrigens, weil, bevor wir jetzt in dieses Thema einsteigen, ist es auch mal ganz schön, ein bisschen was Persönliches über Sie zu erfahren.
00:06:57: Ist das vielleicht auch so ein Beweggrund für Sie gewesen zu sagen, da möchte ich hin?
00:07:04: Also vielleicht einfach so... was sie jetzt hier zeigen, was sie vielleicht mit ihren Eltern gesprochen haben, was sie eben so selber erlebt und mitbekommen haben, dass sie irgendwann gesagt haben, ich werde Arzt, aber noch dazu, neben diesen sechs Jahren plus fünf Jahre Facharztausbildung, glaube ich, und dann Neonatologie dauert der glaube ich nochmal drei Jahre zusätzlich als Ausbildung, also ungefähr so, habe ich mal irgendwo gelesen, jedenfalls in langer Zeit.
00:07:28: Was hat sie persönlich bewegt dazu?
00:07:30: Neonatologie zu werden.
00:07:33: Ja, da muss ich es ein bisschen enttäuschen.
00:07:34: Eigentlich bin ich Arzt geworden, weil ich nicht wusste, was ich werden soll.
00:07:38: Keine Mannschaftsstudien der BWL, wenn sie nicht wissen, was sie werden wollen.
00:07:43: Ich komme aus der DDR, muss man sich relativ früh entscheiden, was man sozusagen werden möchte, was man studieren möchte.
00:07:49: Und als ich dann erzählt habe, dass ich Arzt werden möchte, Als wir uns entscheiden mussten, lag mein Vater im Krankenhaus, wir haben nichts mit Medizin zu tun in der Familie, lag mein Vater im Krankenhaus als Patient und hat einen jungen Arzt getroffen.
00:08:02: Und er hat gesagt, sehr doch Arzt, das ist doch auch ein guter Job.
00:08:06: Dann mache ich nichts weiß, bewerbe ich mich als für das Medizinstudium.
00:08:12: Und dann ging es los, dann hieß es, na, das wird nichts.
00:08:15: Weil man muss gewisse Voraussetzungen haben und so weiter.
00:08:18: Und dann war mein Ehrgeiz angestarrt.
00:08:19: und dann habe ich gesagt, jetzt werde ich es euch zeigen, dass ich Arzt wäre.
00:08:24: Dann, im weiteren Verlauf wusste ich irgendwann, also in der Schulzeit wusste ich irgendwann irgendwie, legen mehr Kinder, weiß ich, ich möchte eigentlich Lehrer werden.
00:08:31: Und dann hat ich den Studienplatz bekommen.
00:08:33: und dann hat mein Papa gesagt, naja, mach erstmal Medizin, in Lehrer werden kannst du immer noch.
00:08:38: Und dann habe ich ein Medizinstudium halt überlegt, okay, dann mache ich Kindermedizin.
00:08:42: Da habe ich noch nicht darüber nachgedacht, dass es die Neonatologie überhaupt gibt.
00:08:47: Und dann Anfang der neunziger Jahre war das mal schwer, einen Arbeitsplatz zu bekommen, überhaupt nach einem Medizinstudium.
00:08:53: Und da hatte ich Glück an der Charité, dass ich dann angefangen habe an der Charité, weil ich auch Wissenschaft machen wollte.
00:08:58: Und da habe ich eine Neonatologie angefangen und da bin ich hängen geblieben.
00:09:02: Ja, und haben sozusagen beides verbunden.
00:09:05: Optimal.
00:09:06: Wahnsinn.
00:09:06: Spannender Weg dahin.
00:09:08: Und natürlich auch spannend, was Sie seitdem überhaupt bewegt haben in diesem Bereich.
00:09:13: Wenn man jetzt über Neonatologie nachdenkt und sich mal eben anschaut, weil wir jetzt auch dieses Bild haben und die vergangenen Jahrzehnte mal betrachten, wie würden Sie sagen, hat sich die Neonatologie entwickelt in der vergangenen Zeit?
00:09:30: Ich war fasziniert, dass ihre Schwester überlebt hat.
00:09:33: In den Sechzigerjahren war die Chance mit sieben Monaten zu überleben extrem gering.
00:09:39: Ach was, okay.
00:09:40: Es war extrem gering.
00:09:42: Und einer, der da einen besonderen Beitrag geleistet hat, war John F. Kennedy.
00:09:46: Der hat ein frühgeborenes Kind, ein Sohn, und der ist mit thirty-two Wochen auf die Welt gekommen, tausend achthundert Gramm, wenn ich es richtig in den Kopf habe, und der ist wenige Tage nach der Geburt gestorben.
00:09:55: weil die Lunge nicht richtig ausgebildet war.
00:09:58: Und dann hat John F. Kennedy gesagt, wir fliegen auf den Mond, aber wir schaffen es nicht, diese Kinder am Leben zu erhalten.
00:10:03: Und da hat ein Riesenforschungsprogramm aufgesetzt, wo dann überhaupt erst mal die Forschung begonnen wurde, warum Frühgeborene über sterben.
00:10:12: Und wo dran es liegt, warum die Lunge nicht funktioniert.
00:10:14: Und da wurde dann diese Lungenflüssigkeit so effektend erfunden.
00:10:18: oder G-Funden erst mal und dann als Medikament entwickelt.
00:10:22: Und das ist so seit Ende der achtziger Jahre verfügbar.
00:10:25: Und seitdem haben wir überhaupt eine Chance, das Frühgebäude gut überleben.
00:10:30: Und als ich angefangen habe, wie gesagt, Anfang der neunziger Jahre, waren so siebenundzwanzig, achtundzwanzig Wochen, wenn man da drunter gegangen ist, hat man schon diskutiert, was machen wir da unter tausend Gramm und da siebenundfünfzig Gramm Geburtsgewicht ist es überhaupt ethisch zulässig.
00:10:46: Mittlerweile sind wir bei zweiundzwanzig, dreiundzwanzig Wochen, dreihundert, vierhundert Gramm, die auch eine Chance haben zu überleben.
00:10:53: Und diese Kinder mit siebenundzwanzig, achtundzwanzig Wochen, die werden meistens gesund überleben heute.
00:10:59: Also da ist schon ein richtiger qualitativer Wandel in der Zeit.
00:11:03: Also kann man ruhig sagen, dass Neonatologie oder perinatale Medizin eine absolute Erfolgsgeschichte ist.
00:11:08: Ja.
00:11:09: Und da ist ein wichtiger Aspekt, ist nicht nur die Neonatologie, sondern perinatale Medizin.
00:11:13: Denn ohne die Geburtshelfer, ohne unsere Kollegen auf der anderen Seite, die die Schwanger betreuen, könnten ja auch nicht so gut sein.
00:11:20: Das zweite Faktor Lungenreife-Induktion, also ein Medikament, das man der Mutter gibt, damit die Lunge besser reift, war auch Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger Jahre so der Game-Changer.
00:11:33: Kann man sagen, dass die frühkindliche Intensivmedizin im Laufe der vergangenen Jahrzehnte einfach auch... Sag ich mal, logisch, es gibt bessere technische Möglichkeiten, bessere Medikamente, bessere Evidenzen.
00:11:46: Aber dass sie auch sanfter geworden ist, in dem Sinne, dass man früher wahrscheinlich gleich mal viel invasiver vorgegangen ist.
00:11:53: und heutzutage macht man da, also vertraut man oder traut man den Kindern mehr zu?
00:11:58: Kann man das so formulieren?
00:12:00: Das muss man lernen, das war ein Prozess.
00:12:02: Aber wenn man das rückblickend sich anguckt, auch diese Ursache, dass die Eltern nicht auf die Station konnten, die meisten Kinder sind gestorben an eine Infektion.
00:12:09: Und man hat erst mal darum gekämpft, dass die Kinder überhaupt überleben.
00:12:13: Die Geräte waren nicht dafür.
00:12:14: Für die Beratmung, für so kleine Kinder waren die Geräte nicht ausreichend.
00:12:18: Und man hat sehr aus der Intensivmedizin gelernt.
00:12:20: Also sehr invasiv.
00:12:22: Intensivmedizin ist immer ein Zustand, wo ich schnell handeln muss.
00:12:25: Der Patient stirbt bald.
00:12:27: Und damit haben wir es hinbekommen, dass die Kinder überlebt haben.
00:12:30: Und dann, neunziger Jahr, Anfang dieses Jahrtausends, hat man dann gemerkt, die Kinder überleben viel besser.
00:12:39: je weniger wir machen.
00:12:40: Weil auch da ist eine Philosophie hat sich geändert, dass man das frühgeborene Kind das primär nicht krank.
00:12:46: Das frühgeborene Kind kommt auf die Welt und ist einfach in einer Umgebung, die nicht ausreichend ist, also die nicht adäquates für die Entwicklung.
00:12:54: Und deswegen muss das Kind nur eine Unterstützung bekommen.
00:12:56: Also das muss nicht wiederbelebt werden, sondern muss unterstützt werden.
00:12:59: Und da ist, glaube ich, die große Balance, die man erst mal lernen muss, wie man es hinbekommt, die Unterstützung zu geben.
00:13:06: die das Kind braucht, aber nicht zu viel zu machen.
00:13:09: Und deswegen ist man sehr zurückhaltend geworden mit diesen ganzen Interventionen.
00:13:13: Und deswegen hat man auch die Eltern mit reingenommen, weil man weiß, die Eltern sind ganz wichtig.
00:13:17: Diese Infektionsgefahr, das ist nicht das Entscheidende, sondern die Kinder brauchen Bindung, die brauchen Kontakt zu ihren Eltern,
00:13:24: um
00:13:24: dann gesund sich zu entwickeln.
00:13:26: Also, wenn ich es richtig verstehe, hat man im Laufe der Zeit auch gelernt, Frühgeborene zu lesen, besser zu verstehen, was sie wirklich brauchen.
00:13:35: Das
00:13:35: war nicht leicht.
00:13:37: weniger zu machen, ist für Ärzte nicht leicht.
00:13:40: Die wollen natürlich vieles machen und dann sieht man auch den Erfolg, was man alles gemacht hat.
00:13:45: und dann zu lernen, dass es besser ist, daneben zu stehen und zu gucken und dann nur in den kleinen Augenblicken einzugreifen, wo es wirklich notwendig ist.
00:13:53: Das ist ein Lernprozess und ich glaube, den haben wir immer noch nicht abgeschlossen.
00:13:57: Inwieweit begeistert Sie selbst die Tatsache, dass eben die enge und intensive Bindung der Eltern dann, also vom ersten Tag quasi schon an mit den Frühgeborenen, dass das so einen wahnsinnigen Effekt hat, dass das so wichtig ist für die gesunde und gute Entwicklung eines Kindes?
00:14:14: Ja, das ist auch ein Lernprozess.
00:14:16: Und ich habe es nochmal deutlicher, mich hat es schon immer sehr interessiert.
00:14:20: Ich hatte meinen Chef in der Charité, der hat es schon frühzeitig, Anfang der neunziger Jahre, sich darum gekümmert.
00:14:26: dass eine Pädagogin auf der Station ist, die sich nur um die Eltern kümmern wird.
00:14:31: Das war damals überhaupt noch nicht üblich.
00:14:33: Ich fand das faszinierend, bin aber auch ein Wissenschaftler, habe immer gesagt, naja, lass uns das mal wissenschaftlich untersuchen, ob das wirklich funktioniert.
00:14:40: Und dann hatte ich einen Psychologen an meiner Seite gehabt und von dem habe ich sehr viel gelernt, wie Eltern Kindinteraktion sich entwickelt, wie das sich physiologischerweise in der Schwangerschaft entwickelt.
00:14:52: Und dann, welche Situation bei den Frühgeborenen ist.
00:14:55: Zum Beispiel am Ende der Schwangerschaft, so mit dreißig Schwangerschaftshochen, haben die Eltern zwar ein Bild von ihrem Kind, aber das Kind ist, oder dieses Bild ist meistens ein Kind, was drei, vier Jahre am Klavier spielt oder Fußball spielt.
00:15:08: Das ist so die Vorstellung, das physiologisch.
00:15:10: Erst zum Ende der Schwangerschaft entwickelt sich diese Vorstellung von dem Kind, was im Bauch der Mutter ist, hin zum schreienden Wesen, dem die Windel gewechselt werden muss und noch nicht mit dreißig Wochen.
00:15:20: Und wenn dann dieses Kind auf die Welt kommt und ich diese Erwartung habe von dem blonden gelockten Klavierspielenden Mädel, und ich sehe da so ein Winzling, der ist nicht mal tausend Gramm schwer, der sieht überhaupt nicht aus wie ein Baby, dann ist es der große Schock.
00:15:36: Und da muss man die Eltern vorbereiten, da kann man die an die Hand nehmen und dann den klar machen, das ist dein Kind, du kannst was machen.
00:15:42: Die fühlen sich absolut hilflos am Anfang, wenn sie so ein Winzling vor sich sehen, die trauen sich nicht zu machen.
00:15:48: Ich bin immer fasziniert, selbst wenn reife Kinder auf die Welt kommen, haben ja die Väter immer schon Angst, ihr Kind anzufassen, weil sie denken, es zerbricht.
00:15:57: Aber das ist dann eben noch mehr.
00:16:00: Und dann kam irgendwann der Augenblick, wo meine Töchter auf die Welt gekommen sind.
00:16:04: Und ich hab die paar Minuten mit denen auf der Brust nach dem Geburt gesessen.
00:16:08: Und das war so ein schöner Augenblick.
00:16:10: Und da hab ich das dann, was ich theoretisch wusste, wissenschaftlich bewiesen hab, auch persönlich erlebt.
00:16:16: Wichtig das ist.
00:16:18: Ja gut, also das ist klar.
00:16:19: Logisch, das können wir nachvollziehen als Väter, wie fragil man das am Anfang entfindet schon, wenn ein Baby auf die Welt kommt, sag ich mal zur richtigen Zeit, ein Anführungszeichen, also schon reif für das Leben außerhalb des Mutter-Lives.
00:16:34: Lassen Sie jetzt doch mal genau darüber sprechen, weil eben das ist ja auch sozusagen die Brücke hin zu uns, bei uns der McDonald's Kinderhilfestiftung, unserem Podcast geht es ja.
00:16:43: im Grunde auch über dieses Thema nähe hilft und das ist ja letztlich sehr ähnlich.
00:16:48: also diese diese Verbindung oder diese Bindung zwischen Eltern und Kind sind bei der Frühgeburt ja auch wahnsinnig und ist wahnsinnig wichtig.
00:16:56: und das ist ja wie gesagt ein intensiver Kontakt der da entstehen soll.
00:17:00: und sie selbst sagen ja auch das ist ein Familien ins Sekret der glaube ich Ansatz der da stattfinden muss.
00:17:09: Wie erleben sie Eltern von Frühgeborenen?
00:17:11: Die kommen also jetzt da rein und sehen das erste Mal ihr Kind mit Schläuchen und vielleicht eben nur, keine Ahnung, jetzt im Passau gab es ja die kleine Marie, der hatte, glaube ich, nur zweihundertsechzig Gramm.
00:17:22: Das ist ja gerade mal so viel wie eine Gummibärchenpackung.
00:17:24: Und dann sieht man das eigene Kind dann in Cubato liegen mit Schläuchen und Drum und Dran und vielleicht noch Geräuschkulisse und wie auch immer jedenfalls ein Bild, mit dem man erst mal fertig werden muss und einen eher hemmt.
00:17:35: Und wie Sie auch schon gesagt haben, vielleicht und so eine gewisse Schockstarre kurzzeitig verfallen lässt.
00:17:40: Wie schafft man es?
00:17:41: Kann man Eltern auf so eine Situation vorbereiten, dass das sozusagen die Fallhöhe da nicht so groß ist?
00:17:49: Also ich glaube Vorbereitung ist ganz wichtig und die meisten Frauen, die schwanger sind und eine drohende Frühgeburt haben, die liegen ja auch auf Stationen.
00:17:57: Und das ist ganz wichtig, den klar zu machen, dass ihm nicht diese Erwartung, die man mit dreißig Schwangerschaftswochen hat eintritt, sondern es ein winziges Kind ist.
00:18:05: Und wenn man sich dann in die Situation der Eltern reinversetzt, dann versteht man es noch mehr.
00:18:11: Hatten gesagt, diese Erwartung von dem Kind und dann sieht man so ein Winzling, aber auch Intensivstation.
00:18:16: Intensivstation ist bei jedem Nichtmediziner immer Lebensgefahr.
00:18:19: Und das versuche ich den Eltern auch klar zu machen, das ist nicht unbedingt Lebensgefahr, sondern die brauchen Unterstützung, die Kinder.
00:18:25: Wenn Monitor alarmiert, zuckt jeder zusammen, weil er denkt natürlich, mein Kind ist in Lebensgefahr, das stirbt gleich.
00:18:32: Das ist nicht der Fall.
00:18:34: Und das andere, was noch wichtig ist, so im Hinterkopf zu behalten ist, dass die Eltern als Eltern möchte, man ist mal für sein Kind zuständig.
00:18:42: Ich wäre ein absolut schlimmer Vater, wenn meine Kinder auf Station wären, weil das sind meine Kinder.
00:18:47: Und da möchte ich mir nicht reinreden lassen.
00:18:49: Aber wenn die Kinder auf der Intensivstation sind, ist man ohnmächtig.
00:18:52: Man kann für sein Kind nichts machen.
00:18:54: Und diese Ohnmacht ist für viele Eltern extrem schwierig auszuhalten.
00:19:00: Und diese Ohnmacht ist auch schwierig.
00:19:02: Die macht die Eltern-Kind-Bindung schwierig.
00:19:04: Wenn ich für mein Kind nichts machen kann, dann fühle ich mich hilflos.
00:19:09: Aber ich habe so eine Situation, wo ich denke, mein Kind muss immer beschützt werden.
00:19:14: Und das wird auch so antrainiert, dieses Beschützen des Kindes.
00:19:17: Und da haben wir leider in der Vergangenheit erfahren, wenn Eltern ihr Kind immer beschützen wollen, sind die später überproduktiv.
00:19:26: Wenn mein Kind laufen lernen möchte später mal und ich aber das beschützen möchte, dann trage ich das.
00:19:31: Und wenn ich mein Kind trage, lerne es nicht laufen.
00:19:33: Und ein Schlitz im Teufelskreis, den man frühzeitig unterbrechen muss oder unterbrechen kann auch.
00:19:38: Also dieses frühe Erlernen beziehungsweise ausführen und erleben dieser älterlichen Kompetenz ist total wichtig, weil ich stelle mir vor, wenn man sozusagen nur vor dem Brutkasten sitzen würde und die ganze Zeit nichts machen würde und dann bekommt man das Kind mit nach Hause, könnte ich mir vorstellen, dass man das Elternzeit erstmal in so ein tiefes Loch fällt, weil man dann eben plötzlich älterliche Kompetenz ausführen soll, die man aber gar nicht... gelernt bekommen hat.
00:20:09: Was brauchen Eltern in so einer Situation?
00:20:12: Also was kann das Klinik-Team, was können sie mit ihrem Team tun, um Eltern dann an dem Punkt abzuholen und ihnen zu helfen, über diese Schwierigkeiten, Herausforderungen hinwegzukommen und eben dann auch sich zu beteiligen, vor allem an der Pflege.
00:20:31: Das Spannende ist ja dabei, jedes Elternpaar ist konfrontiert mit seinem Kind.
00:20:35: um sich um sein Kind zu kümmern.
00:20:38: Von reifen Kindern hat man die intuitive älterliche Kompetenz, da muss ich nicht lernen.
00:20:42: Da weiß ich nach zwei Tagen, wenn er sich jetzt schreit, muss ich die Binden wechseln.
00:20:46: Und bei dem schrei, es ist Hunger.
00:20:47: Das lerne ich intuitiv.
00:20:48: Das ist sozusagen den Menschen angelegt.
00:20:51: Diese gleiche intuitive älterliche Kompetenz haben auch Eltern von Frühgebunden selbstverständlich.
00:20:56: Wir müssen die machen lassen.
00:20:57: Und machen lassen heißt erstens, die müssen häufig da sein.
00:21:01: Deswegen diese Situation, ich hatte am Anfang schon geschildert, Versorgung von Frühgeborenen soll in wenigen Zentren erfolgen.
00:21:08: Und das heißt, ich kann es nicht in jedem Krankenhaus machen und da müssen die Eltern da sein können.
00:21:14: Und deswegen diese Unterkunftsmöglichkeiten, die von der Stiftung sozusagen zur Verfügung gestellt werden, extrem wichtig.
00:21:21: Weil das ist die erste Voraussetzung.
00:21:23: Die zweite Voraussetzung ist, dass man den, die Besonderheiten des Frühgeborenen unterrichtet, welches Signal sendet ein Frühgebohrnis aus, wie sollte ich darauf reagieren?
00:21:34: Weil die Signale sind anders als Reifgebohrne.
00:21:37: Ganz simples Beispiel, wenn ein Frühgebohrnis Give Me Five zeigt, denkt man, oh ja, Give Me Five, aber das sind Zeichen von Stress.
00:21:46: Und wenn ich das nicht weiß und dieses Zeichen nicht verstehe, reagiere ich nicht adäquat darauf.
00:21:51: Und deswegen ist so ein Trainingsprogramm für Eltern, um diese Zeichen zu erkennen von ihren Frühgebohren ganz wichtig.
00:21:58: Und Diese Kombination aus Dasein, aus Unterricht, aus Machen lassen und positiver Bestärkung, nämlich zu zeigen, du kannst ja doch was machen.
00:22:09: Du hast heute gewickelt, du hast heute das und das gemacht, ist in diesem Kreislauf des Eltern... Empowerment oder Verstärkung ganz wichtig.
00:22:20: Da gibt es ein ganz simples Tool, was wir auch eingeführt haben, Tagebuch führen lassen.
00:22:25: Vorstrukturiertes Tagebuch für die Eltern, dass sie sehen, heute habe ich das und das gemacht.
00:22:30: Wenn die zurückblicken und sehen, da komme ich her und da haben wir die Entwicklung, sehen die, ich kann ja doch was machen.
00:22:37: Ich kann wickeln, ich kann das machen und das machen.
00:22:40: Und die fühlen sich nicht so hilflos.
00:22:42: Das Tagebuch haben wir lange Zeit analog geführt.
00:22:44: Mittlerweile haben wir das von der deutschen Stiftung krankgeneugeborene als digitale Version für alle Eltern in Deutschland zur Verfügung gestellt.
00:22:51: Die Neo-App oder Neo Diary, was einfach die Eltern stärkt in diesem Umgang.
00:22:58: Und da haben wir auch ein Tool drin, wo eben diese Zeichen unterrichtet werden.
00:23:02: Also wo die Eltern in online auch gucken können, richtig wie bei der Sendung mit der Maus, können die gucken, was bedeutet dieses Zeichen, wie kann ich darauf reagieren?
00:23:12: Das ist ja Wahnsinn.
00:23:12: Das heißt, ich als Elternteil muss die Sprache meines Neugeborenen einfach erst mal lernen.
00:23:19: Ganz wichtig und wenn ich das aus der Perspektive des Neugeborene betrachte, lernen funktioniert immer Zeichen aussehen, darauf reagieren.
00:23:27: So, jetzt habe ich bei der Tochter Die hat dann irgendwann geschrien und du weißt, kommt der Papa, bei dem Schrein kommt, dann wechselt die Windel, bei dem Schrein krieg ich was zu trinken.
00:23:35: Bei dem Schrein spielt er mit mir.
00:23:37: Da ist eins zu eins oder die Mama noch dazu, da funktioniert das sehr gut.
00:23:41: Jetzt aber die Situation von ihm früh gebunden auf der Station, das schreit, die eine Schwester kommt, wechselt die Windel, die andere Schwester kommt, gibt was zu essen und der Dritte reagiert auf das gleiche Schrein mit Beruhigung oder sowas.
00:23:55: Also sprich das Kind sendet ein Signal aus.
00:23:58: kriegt unterschiedliche Antworten.
00:24:01: Kann man nicht richtig lernen.
00:24:02: Und deswegen sind die Eltern so wichtig als Kontinuen.
00:24:06: Weil irgendwann lernen die Kinder, okay, wenn ich bei dieser Person schreie, kriege ich die Binde gewechselt?
00:24:13: Bei der gleichen Person, wenn ich so schreie, werde ich beruhigt.
00:24:16: Also jetzt mal ganz simpel dargestellt.
00:24:19: Und deswegen ist es so wichtig, dass die Eltern wirklich das Kontinuum da sind und die Kinder lernen in diesem Umgang.
00:24:26: Und das hat man auch, hat er ja gesagt, bin Wissenschaftler, mich interessiert, ob das sozusagen nur wo du ist oder Wissenschaft ist.
00:24:34: Man hat gezeigt, wenn die Eltern dieses Lernprogrammarm von diesen frühen Signalen da trainiert werden, entwickeln sich die Hürnverknüpfung deutlich besser bei den Kindern.
00:24:44: Kann man im MRT zeigen, kann man mit sechs Jahren haben die zehn IQ-Punkte mehr die Kinder.
00:24:49: Dadurch, dass ich die Eltern
00:24:50: trainiere.
00:24:51: Wahnsinn.
00:24:52: Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass wenn ich jetzt noch nicht so firm bin mit der Sprache meines Neugeborenen, dass es schon auch hier und dazu Enttäuschungen und Irritationen kommen kann, weil ich vielleicht als Elternteil eine gewisse Erwartungshaltung habe und dann aber bekomme ich die falsche oder die nicht erwartete Reaktion meines frühgeborenen Kindes.
00:25:13: Und vielleicht dann ist das wieder ein Störfaktor in dem, sag ich mal, Bonding, wie man es so schön sagt, in dieser Entwicklung der Eltern-Kind-Bindung.
00:25:21: Haben Sie das auch schon öfter erlebt?
00:25:23: Das
00:25:23: war Standard gewesen.
00:25:24: Also das war bis vor vielen Jahren Standard gewesen, dass die Eltern nicht adäquat unterstützt wurden.
00:25:30: Und dann sind diese Teufelskreise entstanden.
00:25:32: Und wenn man gelernt hat, wie das funktioniert, Eltern-Kind-Interaktion, Bonding und so weiter, kann man an vielen kleinen Einzelstellen eingreifen.
00:25:40: und kann aus diesen Teufelskreisen Engelskreis machen, also die positive Rückmeldung geben, die Eltern unterstützen.
00:25:48: Problem dabei, ganz kurz, Problem dabei ist, das ist kein Medikament.
00:25:53: Das kann ich nicht verschreiben.
00:25:54: Wenn es ein Medikament wäre, würde so manche Farmer, Firma das sofort anbieten und verkaufen und verschreiben.
00:26:02: Das sind Sprachen, das sind Psychologen, Sozialpädagogen.
00:26:07: Und dafür ist das dem nicht vorgesehen, das zu bezahlen.
00:26:10: Also gibt es wirklich auch Momente, in denen man das ganz klar auch sehen kann, dass sozusagen, wenn jetzt Mutter oder Vater den Raum betreten, dass da wirklich auch eine körperliche Reaktion des Frühgeborene stattfindet.
00:26:25: Das berichten viele Eltern, wenn die reinkommen und üblicherweise sollen die Eltern einmal so ein Begrüßungsritoral machen.
00:26:32: was nur die Eltern machen.
00:26:33: Hand auflegen, sagen, hallo meine Sonne, hier bin ich oder irgendwas, was jedes Mann ist gleiches.
00:26:39: Damit weiß das Kind, da ist die Person, die mich versteht.
00:26:43: Da ist die kontinuierliche Person da.
00:26:46: Und darauf reagieren die, da geht die Herzfrequenz runter, wenn die aufgeregt sind, darauf reagieren, die wir Kunden nachweisen, dass die Kinder, die Eltern länger angucken, frühgeborene schon, also die eigentlich noch gar nicht dafür ausgebildet sind, die gucken die Eltern länger an und haben damit auch längere Lahnphasen.
00:27:01: Wahnsinn.
00:27:03: Übrigens, weil wir jetzt nochmal kurz gesprochen haben über die kleine Marie in Passau, die ja, glaube ich, mit ca.
00:27:07: zuhundert, ungefähr sechzig Gramm auf die Welt, die kommen ist, wann wird ein frühgeborenes Kind als in Anführungszeichen reif genug eingestuft, um dann zu sagen, jetzt kann es von selbst all lebenswichtigen Körperfunktionen bewältigen, Temperatur usw.
00:27:25: Wann findet der Stadt?
00:27:26: Ist es nach Gewicht oder nach... Weiß es.
00:27:29: Es gibt eine Leitlinie, die für Deutschland vorschlägt oder empfiehlt, ab vierundzwanzig Schwangerschaftswochen, veränderte vierundzwanzig Schwangerschaftswochen, ist es über Leben so gut.
00:27:39: und
00:27:39: über vierhundert Gramm Geburtsgewicht, ist es über Leben so gut, dass man auf alle Fälle mit der Therapie starten sollte.
00:27:45: Wenn man zwanzig, dreinzwanzig Schwangerschaftswochen ist, dann kann man das im Gespräch mit den Eltern, je nachdem wie die Situation, kann man versuchen, die Therapie zu starten.
00:27:56: Wohlwissend, dass die Chance des Überlebens gering ist, auch die Chance, dass sich langfristige Schäden ausbilden, hoch ist.
00:28:05: Deswegen ist es so ein individueller Ansatz, den man geht.
00:28:09: Und dann unter Zweiundzwanzig Schwangerschaftshaften ist die Chance des Überlebens aktuell so gering, dass man da eher kein aktives Vorgehen empfiehlt.
00:28:19: Was mich auch noch interessiert ist, älterliche Kompetenz entwickeln in so einem frühen Stadium, heißt ja auch, dass man da jetzt nicht nur in Anführungszeichen nur mitwickelt und vielleicht auch mal eine Elektrode umklebt oder so was, oder vielleicht mal ein Stäbchen mit Milch dahin hält oder so was, sondern da reden wir schon darüber, dass das Eltern auch lernen müssen, dem Klinikteam nicht in Konfrontation zu gehen, aber zumindest mit dem Klinikteam schon auch zu diskutieren und zu sagen, hier medizinisch betreute Entscheidungen mitzutreffen oder zu sagen, nee, ich möchte jetzt eher das so und so oder ich habe das Gefühl, mein Kind braucht das und das.
00:28:54: Also, man möchte die Eltern schon dahin trainieren, dass sie wirklich für ihr Kind dann auch irgendwann mal Entscheidungen treffen, einstehen und dem Klinikteam eigentlich eher sagen, was sie glauben, das richtig ist.
00:29:05: Das
00:29:06: ist ein schwieriger Prozess.
00:29:07: Das glaube ich.
00:29:08: Also, das war auch ein... Kulturwandel über die Zeit gewesen.
00:29:12: Als ich neunziger Jahre angefangen hat, waren Eltern überhaupt erst mal kurz auf Station.
00:29:17: Das war eine Besonderheit gewesen.
00:29:19: Aber dann Eltern dazu zu bringen oder das Team dazu zu bringen, Eltern zu akzeptieren, dass Eltern keine Gäste sind, sondern Experten ihrer Kinder.
00:29:28: Dieser Spruch steht symptomatisch dafür.
00:29:32: Und das ist ein Prozess.
00:29:33: Der setzt aber auch voraus, dass wir unsere Arbeit anders verstehen als Ärzte, als Pflegende, die Arbeit anders verstehen, nämlich die Eltern anleiten.
00:29:41: Das ist mehr ein educativer Effekt.
00:29:43: Und das ist in der Ausbildung prima nicht vorgesehen.
00:29:47: Und das muss man erstmal verstehen.
00:29:48: Wir auch als Ärzte sind sehr geneigt, immer alles zu erzählen.
00:29:52: Wir sind aber nicht so gut trainiert zuzuhören.
00:29:55: Und dieses zuzuhören und dann auf die Aussage der Eltern reinzugehen, ist auch ein wichtiger Aspekt.
00:30:01: Ein ganz simples Beispiel.
00:30:03: Ich mache einmal die Woche, mache ich mal Elternbesiede.
00:30:05: Und das heißt, nicht ich mache mit den Elternbesieden, sondern die mit mir.
00:30:09: Die sitzen da und häufig, wenn wir anfangen, stelle ich die Frau und, wie geht sie am Kind?
00:30:15: Was machen wir jetzt die nächste Woche?
00:30:17: Dann gucken Sie mich an, aber Sie würden mir doch sagen, Sie sind doch der Experte.
00:30:23: Sie kennen ihr Kind schon länger.
00:30:25: Wie ist denn Ihr Eindruck?
00:30:26: Seit Geburt?
00:30:27: Wie hat er sich entwickelt?
00:30:29: Dann gehen wir mit ein bisschen Struktur durch.
00:30:32: Was denken Sie, was ist in der nächsten Woche zu erwarten?
00:30:35: Da können wir die Nahrung steigern und so weiter.
00:30:37: Und dann kommt wirklich von den Eltern, dazu muss man sie reden lassen.
00:30:40: Dazu muss man ermuntern, diese Aussagen zu machen.
00:30:45: Und dann, am Anfang fragt sie mich immer, wann kann das gehen nach Hause?
00:30:48: Und dann sage ich, jetzt sagen Sie mir, wann das gehen, so weit es nach Hause zu gehen.
00:30:52: Und das ist ein Beispiel, wo man sagt, da muss man einfach die Perspektive ein bisschen
00:30:56: drehen.
00:30:57: Hat das eigentlich, also weiß ich, ob Sie das auch sagen können oder bewerten können, hat sich das dann auch verändert in der Ausbildung, was im Medizinstudium angeht, dass Ärzte jetzt auch viel mehr auf der, so wie sage ich mal, sozialen Ebene der Kommunikation zwischen Arzt und Patient.
00:31:16: Da mehr Fokus drauflegen, Empathie zu zeigen.
00:31:20: Es geht auch oftmals darum, wenn es zum Beispiel darum geht, Diagnosen zu überbringen oder sowas.
00:31:24: Da gibt es ja auch den einen, der es besser kann und die andere, die es vielleicht nicht so gut kann.
00:31:29: Da hat sich einiges geändert.
00:31:31: Und da gibt es auch sehr viele Workshops und unterschiedliche Angebote für Studierende, dass die auch mit Schauspielpatienten üben, wie kann ich eine schlechte Diagnose überbringen?
00:31:42: und so weiter.
00:31:44: Und auch in meiner Vorlesung berichte ich diesen Aspekt und bringe es immer wieder rüber, dass es eben wichtig ist, die Eltern einzubeziehen und zu stärken und so weiter.
00:31:53: Also da hat sich einiges entwickelt.
00:31:55: Spannend.
00:31:56: Jetzt noch zu unserem Thema, sag ich mal so.
00:32:00: Also natürlich auch die Nähe, diese Präsenz, die man ja auch zeigen kann als Elternpaar oder Elternteil durch.
00:32:09: zum Beispiel Ronald McDonald's Häuser, weil man da gleich um die Ecke der Klinik oder wie ein Passau ja zum Beispiel mit den Oasen, die sich direkt in der Klinik befindet, ja auch wirklich direkt beim Kind sein kann.
00:32:22: Würden Sie sagen, diese Nähe, die man dadurch hat, dass die wirklich mehr dimensional ist, also dass darum nicht nur geht, jetzt kurze Distanz zu haben, sondern ich könnte mir auch vorstellen, dass es für Eltern ein reduziertes Stresslevel bedeutet.
00:32:36: Man muss jetzt nicht schnell hin und her ins Auto und so weiter lange Wege fahren.
00:32:40: Und damit komme ich ja schon, sage ich mal, ein wenig stabiler mit einer besseren seelischen Konstitution da rein ins Zimmer.
00:32:47: Und wahrscheinlich, wenn man das so feinfühlig beschreibt, wie Sie es gerade getan haben, diese Bindung zwischen Neugeborenen und Elternteil, dann ist das doch bestimmt ganz wichtig, dass eben so ein Nahes zu Hause auch diese Faktoren abdeckt.
00:33:02: Ja, das ist nicht nur die Reise, die wegfällt, sondern auch der ganze Umgebungsstress.
00:33:06: Also, wenn ich weiß, ich kann mich um mein Kind kümmern, ich habe diese Voraussetzung, dann habe ich die Ruhe dazu, mich darauf einzulassen, wenn ich sogar neben meinem Kind schlafen kann, irgendwie möglichst dicht da bin und rund um die Uhr da bin.
00:33:21: Denn lerne ich mein Kind auch noch viel besser lesen und kann mich einfach darauf einlassen.
00:33:26: So wie beim reifen Kind versucht man bei den Frühgeborenen auch so viel wie möglich die Eltern ran zu lassen und denen die Möglichkeit zu geben, damit klarzukommen.
00:33:37: Und es stärkt unheimlich.
00:33:39: Das hat auch langfristige Konsequenzen.
00:33:41: Es ist auch untersucht, dass die Eltern Kindbindung, wenn die besser ist, die sich langfristig besser entwickeln, die Kinder gesünder sind, ist auch gut belegt und auch Geld spart langfristig.
00:33:52: Ich glaube,
00:33:53: ich habe gelesen, dass die Eltern von Marie, ich komme jetzt immer wieder zurück, auf die Geschichte, weil sie natürlich auch nahe ging.
00:34:02: Und wir ja auch die Leiterin des Ronald McDonalds Hauses, Theresa Huma, der bei uns hat jetzt letztens im Podcast und die auch erzählt hat, wie wichtig das ist für die Eltern.
00:34:12: Ich glaube, die waren über hundertfünfzig Tage im Ronald McDonalds Haus.
00:34:16: Und natürlich wurde auch da berichtet, wie wichtig das ist, eben reduziert der Stress und der Austausch mit anderen Eltern und auch dieses Verständnis und so weiter, was man da bekommt.
00:34:26: Jetzt lassen Sie uns auf jeden Fall noch, weil ich merke schon, wir könnten hier Stunden sprechen, über das Thema, und das haben Sie ja anfangs schon angerissen, Versorgungsqualität zu sprechen.
00:34:36: Ich glaube, das haben auch ganz wenige auf dem Schirm.
00:34:38: Ich persönlich hatte das auch überhaupt nicht auf dem Schirm, bis ich dann eine Reportage gesehen habe, wo Sie ja auch teilt davon waren und eine Mutter meinte, ich habe die Klinik gewählt, weil die einfach so wahnsinnig, das ist so gemütlich, es war so nett und ich habe mich da sowohl gefühlt, die Atmosphäre war so schön, aber das ist da verschiedene Versorgungslevel.
00:34:55: gibt, die dann eventuell, wenn es soweit ist, auch entscheidend sein können.
00:35:00: Darüber machen sich vielleicht viele Leute da draußen gar keine Gedanken.
00:35:03: Ich persönlich und meine Frau, glaube ich, habe es auch nicht getan.
00:35:05: Zum Glück ist alles gut gegangen.
00:35:06: Aber wie genau gestaltet sich das?
00:35:08: Also wie schaut das erst mal mit der Versorgungsqualität über uns in Deutschland generell aus?
00:35:14: Zum Glück muss man sagen, die meisten Schwangerschaften laufen ganz normal.
00:35:19: Die meisten Kinder kommen auch gesund auf die Welt.
00:35:21: Da bin ich zufrieden.
00:35:23: Wir haben den einen Bereich, die extrem Unreifen früh geboren sind.
00:35:28: Das sind besondere Kinder.
00:35:29: Das sind besondere Herausforderungen.
00:35:31: Und ein Kind mit fünfhundert Gramm muss man entsprechend versorgen können.
00:35:36: Und da ist es aktuell so, dass in Deutschland ungefähr hundertfünfzig Häuser die Kinder versorgen.
00:35:44: Und das heißt, wir haben Häuser, die versorgen so ein fünfhundert Gramm Kind vielleicht einmal, zweimal im Jahr.
00:35:51: Und wenn ich das nur ein oder zweimal im Jahr versorge, denke ich nicht, dass wir die Erfahrung des Team, die Erfahrungen hat und die Kenntnisse dazu hat.
00:35:59: Und wenn ich da in der Welt mir das angucke, wenn man das auf Deutschland hochrechnen würde, würden wahrscheinlich dreißigvierzig Häuser ausreichen, die diese Kinder versorgen.
00:36:08: Also eine Zentralisierung ist da unheimlich notwendig.
00:36:11: Wenn ich die Klinik in der Eicherarbeit in Dresden ist, ist eine der größten Kliniken mit in Deutschland.
00:36:17: Und wenn ich sage, wir haben so hundertzwanzig Kinder, die unter tausend fünfhundert Gramm wiegen im Jahr.
00:36:22: Und das mein internationalen Kollegen erzähle, denn belächeln die mich immer.
00:36:27: Und die sagen, hundertzwanzig Kinder, wie, wie lernst du das denn?
00:36:30: Das kannst du doch dein Team gar nicht betreuen.
00:36:32: Und wenn ich denen noch sage, dass es eine der größten Einrichtungen in Deutschland ist, dann schütteln die einfach mit dem Kopf, weil das ist nicht.
00:36:39: Nicht sinnvoll, nicht möglich und dementsprechend ist leider auch die Versorgungsqualität in Deutschland nicht die beste.
00:36:45: Also eher durchschnittlich.
00:36:46: Wir leisten uns sehr viele Kliniken der Maximalversorgung und akzeptieren eine durchschnittliche Qualität der Versorgung, muss man einfach so sagen.
00:36:57: Wenn man die reduzieren würde auf diese fünfzig Kliniken, die ich jetzt gesagt hatte, könnten in Deutschland jedes Jahr sechszig, siebzig Kinder mehr überleben.
00:37:06: Wahnsinn.
00:37:07: Also da tut dann quasi der Mangel an Fachpersonal und auch eine sinkende Geburtenrate, die tun ja übrigens dazu.
00:37:13: Das ist ja am Ende des Tages ein Riesenproblem.
00:37:17: Und wenn wir dann diskutieren, diese Diskussion wird ja geführt in der Öffentlichkeit.
00:37:21: Ob man diese Level eins Zentren sozusagen mehr zentralisieren sollte, dann wird immer eins verwechselt.
00:37:28: Dann wird nämlich verwechselt diese Maximalversorgung von den Frühgeborenen mit überhaupt einer Versorgung von Kindern.
00:37:35: Denn heißt es immer sehr schnell, mein Kind darf dann nicht in der Klinik nicht mehr zur Welt kommen.
00:37:39: Das stimmt ja nicht.
00:37:40: Sondern es geht um diese kleine Anzahl von frühgeborenen Kinder, die in einer überschaubaren Zeit in den kritischen Foren in einer Maximalklinik versorgt werden sollen.
00:37:52: Und dann natürlich wieder zurückverlegt werden können in die Heimatnaherklinik.
00:37:57: Und auch in der Heimatnaherklinik kann eine normale Geburt stattfinden, kann auch ein Frühgebohrenes mit zweitausend Gramm zur Welt kommen, die so nicht geschlossen werden, sondern die kann da auch erfolgen.
00:38:08: Und zusätzlich, weil wir jetzt gerade über die verschiedenen Abstufungen sprechen, habe ich gelesen, dass dann richtiges Ost-West-Gefälle gibt.
00:38:15: Also im Osten, aus dem Bereich Deutschlands oder aus dem Bundesländern gibt es ja mehr Level IV oder Level I Kliniken.
00:38:23: Ein
00:38:24: weniger Level I Kliniken,
00:38:25: also sozusagen
00:38:26: historisch bedingt.
00:38:27: Jeder Bezirk in einer ehemaligen DDR oder in der DDR hat da einen Maximalversorger gehabt.
00:38:34: und im Rahmen der Zusammenlegung der Bundesländer, also Sachsen zum Beispiel, Wir waren früher drei Bezirke und da hatte Chemnitz, Leipzig und Dresden einen Maximalversorgern, die existieren noch.
00:38:44: Das sind sozusagen diese Maximalversorger und die haben mit ihren regionalen Krankenhäusern zusammengearbeitet.
00:38:50: Und da gab es das nicht, dass ich in vier, fünf Krankenhäusern diese Maximalversorgung anbiete.
00:38:55: Und das sind die ganzen östlichen Bundesländern weiter so, diese Strukturen haben überlebt.
00:39:01: Deswegen muss man auch sagen, wird immer diskutiert, ob es wirklich die Ursache ist.
00:39:05: Die Neugeborenensterblichkeit ist in den östlichen Bundesländern niedriger als in den westlichen Bundesländern.
00:39:12: Der zweite Aspekt ist ja, was Sie gesagt hatten, die Reifenkinder.
00:39:16: Weil es auch die meisten nicht wissen, also normale Schwangerschaft, dann mache ich mir keine Sorgen darum.
00:39:21: Aber das Problem ist, bei jeder Geburt kann ein Notfall auftreten.
00:39:27: Kann das Kind unzurecht mit Sauerstoff versorgt werden, kann man einen Kaiserschnitt machen, kann das Kind rausholen.
00:39:32: Das Kind muss aber nach der Geburt adäquat versorgt werden.
00:39:36: Und dazu brauche ich Expertise.
00:39:37: Dazu brauche ich kinderarztlicher Expertise.
00:39:40: Weil da zieht wirklich jede Minute.
00:39:42: Am Anfang Sauerstoffmangel an sich ist nicht so gefährlich, wenn ich das Kind schnell wiederbelebe.
00:39:47: Wenn ich dann aber einen Kollegen habe, der sich mit Kindern nicht und wegen der Hauskennt, wenn es das ist oder ein Geburtshelfer, der diese Erstversorgung macht, dann ist es nicht optimal.
00:39:56: Und wenn ich dann zehn, zwanzig, dreißig Minuten brauche, bis ein Kinderarzt vorhanden ist, dann ist es einfach für diese Kinder... die Katastrophe, weil da kann ich dann nicht mehr helfen.
00:40:08: Das heißt, ihr Plädoyer ist ja auch ganz klar, jedes Kind sollte in einer Klinik zur Welt kommen, wo es ein, genau, wo ein Kinderarzt ist.
00:40:13: Wie kann man denn da, und das wissen Sie am allerbesten, weil Sie haben ja auch ein Kompetenz-Netzwerk gegründet, um genau dem entgegenzuwirken, was kann man denn tun und wie kann man zum Beispiel eben auch moderne Technologie, Telemedizin und so weiter nutzen, um eben dann da hinzukommen, dass ein Spezialist genau zur richtigen Zeit, eben auch am richtigen Ort vorhanden ist, sei es jetzt wirklich physisch in Präsenz oder dann eben vielleicht auch nur am Bildschirm, um zu sagen, du Kollege, Kollegin, bitte vorsicht lieber so oder so, weil ansonsten geht es schief.
00:40:46: Wie sieht dieses Kompetenznetzwerk aus?
00:40:48: Ja, also wir haben in Sachsen die guten Voraussetzungen genutzt mit dem Maximalfersorgern, die Zusammenarbeit mit den anderen Kliniken.
00:40:55: Wir stehen aber in Sachsen auch vor der Herausforderung, das Geburtenzahlen deutlich zurückgehen, Fachkräftemangel und deswegen muss man es uns einfahren lassen.
00:41:02: Und damals gesagt, die Level drei Kliniken da sind Kinderarztwahlen.
00:41:05: Aber wenn die Geburtenzahlen zurückgehen, ist auch der Kinderarzt nicht so geübt.
00:41:10: Der ist da drin, kann es gut machen, die Versorgung.
00:41:13: Aber wenn deren Experten dazu brauchen, Neonatalogen dazu brauchen, dann ist es sinnvoll, sich per Telemedizin dazu zu holen.
00:41:20: Also es ist nicht sinnvoll, es ist auch eine Ressourcenverspannung, wenn ich in jedem Ort einen Neonatalogen vor Ort habe.
00:41:26: Aber es muss klar sein, wie die Versorgung erfolgt.
00:41:29: Deswegen diese Kompetenznetzwerk, abgesprochene Versorgung, ähnliche Vorgehen und so weiter, telemedizinische Unterstützung.
00:41:36: Und da können wir denn dafür sorgen, dass in diesem Notfall, ich spreche jetzt nicht vom Frühgebäude, sondern vom unerwarteten Notfall, dass da wir schnell Unterstützung bieten können.
00:41:47: Und dass wir zum Beispiel auch die Früh gewonnen, die bei uns zur Welt kommen und dann eigentlich die Eltern aus einer anderen Region kommen, dann relativ schnell wieder zurück verlegen können, dass es krank aussieht, weil ich dann per Telemedizin Visiten durchführen kann und so weiter.
00:42:00: Und das ist eine Vorstellung, die wir entwickelt haben in Ostsachsen.
00:42:04: Mittlerweile hat es die Regierungskommission vorgeschlagen für ganz Deutschland, dass man sagt, man hat einen Maximalversorger, dann Level zwei, drei Kliniken, die zusammenarbeiten, ungefähr zehntausend Geburten betreuen, telemedizinische Unterstützung und so weiter.
00:42:18: Und dann würde man in Deutschland ungefähr auf diese fünfzig, sechzig Zentren kommen, die ihre Region mit unterstützen und da zusammenarbeiten.
00:42:26: Und das ist eigentlich ein Ansatz, der absolut sinnvoll ist.
00:42:30: Die Portugiesen haben es vorgemacht.
00:42:32: Die waren deutlich schlechter mit der Säuglingssterblichkeit vor fünfzehn, zwanzig Jahren noch.
00:42:37: Und die haben uns jetzt überholt.
00:42:38: Die haben zentralisiert, Maximalversorgung und keine Geburt ohne Kinderarzt.
00:42:44: Großartig, also können wir hoffen.
00:42:45: oder mal realistisch gesehen, frage ich Sie aber auch gleich an der Stelle, was glauben Sie, wie realistisch ist das, dass wir das in naher Zukunft dann bundesweit auch sehen werden und erleben werden?
00:42:59: Ich bin Optimist und ich kämpfe weiter dafür.
00:43:01: Es gibt immer mehr Kollegen, die dahinter stehen.
00:43:04: Wir haben mit der Regierungskommission ist der richtige Weg.
00:43:07: Das wird jetzt gerade aktuell wieder ein bisschen zurückgedreht.
00:43:10: Die Finanzierungsfrage ist ein Ansatz, aber da gibt es Bestrebungen und ich bin da, sagen wir so optimistisch, bis ich im Rente gehe, kriegt man das hin.
00:43:21: Das klingt gut.
00:43:21: Wenn Sie da an der Sperrspitze vorne mit dran stehen, dann mache ich mir da wenig Sorgen.
00:43:27: Was natürlich auch ganz wichtig ist, noch an der Stelle zu besprechen, ist, wie sehen Sie denn dann die Zukunft?
00:43:32: Also wir haben jetzt über die Vergangenheit gesprochen, haben gesprochen, dass die Neonatologie und die Perinatale Medizin ja wirklich in Erfolgsgeschichte sind.
00:43:38: Wenn wir jetzt mal so in die nächsten zehn Jahre blicken, was glauben Sie, kommt da?
00:43:43: Und vielleicht auch, was ja an der Stelle ganz wichtig ist, auch künstliche Intelligenz, inwieweit könnte das?
00:43:50: Oder sollte das vielleicht sogar mit unter einer Rolle spielen?
00:43:53: Wie sehen Sie da so die Zukunft der Neonatologie?
00:43:58: Sind mehrere Aspekte.
00:43:59: Da sollte es einheitlich schon gesagt, die Zentralisierung bzw.
00:44:02: die Struktur, in denen es erfolgt.
00:44:04: Wir müssen auch die Forschung verbessern.
00:44:06: Wir müssen mehr verstehen, was ein frühgeborenes ausmacht.
00:44:10: Wenn man das einfach mal sich vorstellt, die Entwicklung von so einem Fepus erfolgt eigentlich im Mutterleib.
00:44:17: Dafür ist er programmiert.
00:44:19: Jetzt ist es außerhalb des Mutterleibes entwickelt sich und da ist eigentlich diese ganze Programmierung beeinflusst.
00:44:24: Und das verstehen wir noch gar nicht.
00:44:26: Da brauchen wir Forschung für.
00:44:27: Weil nur mit der Forschung können wir entsprechend eine Medikamente entwickeln, um die Kinder sozusagen langfristige Schäden zu vermeiden.
00:44:36: Da haben wir ein Problem.
00:44:37: Die Neugeborenen stehen nicht im Mittelpunkt von Forschungsinitiativen.
00:44:41: Jeder spricht über Krebs, gibt große Krebsstiftungen und alles Mögliche, die das finanzieren.
00:44:46: Allzheimer und alles Mögliche, also Erwachsenen.
00:44:48: Ältere
00:44:49: Leute, Krankheiten, die stehen im Mittelpunkt.
00:44:51: Die Neugeborenen stehen nie im Mittelpunkt, obwohl es eigentlich die künftige Generation ist.
00:44:56: Da fehlt wirklich ein Ansatz der Finanzierung auf dem Gebiet.
00:45:00: Und dann, das nächste, künstliche Intelligenz, Datennutzung.
00:45:04: Das ist faszinierend, was wir für Möglichkeiten haben.
00:45:07: Weil diese gesamte Entwicklung dieses Frühgeborenen findet eigentlich unter kontrollierten Bedingungen statt in der Klinik.
00:45:13: Ich könnte diese Daten nehmen, künstliche Intelligenz mit füttern und da Voraussagen machen, woran scheitere ich, beim Datenschutz, an der Datennutzung, an der Datentransfer.
00:45:25: Ich glaube, da haben wir noch große Möglichkeiten, die kommen.
00:45:30: Das sind die beiden Richtungen, in die ich gehen würde.
00:45:32: Also diese Forschung, Stanzerforschung, auch ein Thema, wo es vieler Ansätze gibt, in welche Richtung ich nicht gehen möchte, ist das, was die Kollegen in eine Fladellfärm machen.
00:45:42: Die haben so einen künstlichen Uterus geschaffen, sodass das Kind rauskommt, aus dem Mutterleib als Frühgebohrnis, eine Plastiktüte gepackt wird und da drin dann in so einem künstlichen Uterus aufwächst, in der Flüssigkeit schwimmt.
00:45:55: und dann aufwächst, bis es in die vierzig Wochen reinkommt.
00:45:59: Da möchte ich schon ein Renn sein, wenn es in die klinische Praxis kommt.
00:46:02: Oh, nee, das klingt wirklich nicht schön.
00:46:04: Nee, das kann ich gut verstehen.
00:46:05: Ich habe letztens erst ein Satz gelesen, da hieß es, der Zeitraum um die Geburt ist angeblich der für unsere Gesundheit gefährlichste Zeitraum oder riskanteste Zeitraum in unserem gesamten Leben, wo man so denkt.
00:46:18: Der Tag im Leben, an dem die meisten Leute sterben.
00:46:22: Wahnsinn, also mit Geburts ist man dann doch eher wahnsinnig positiv assoziiert.
00:46:27: und als ich den Satz gelesen habe, dachte ich mir auch so, wow, okay, das ist mal eine Erkenntnis.
00:46:31: Ich habe überhaupt wahnsinnig viele tolle Erkenntnisse heute von Ihnen bekommen, ganz ganz, also wir, ganz ganz herzlichen Dank dafür.
00:46:37: Und ich finde es auch ganz wichtig nochmal zu sagen, Sie sind da wirklich auch vor Forschungsgebiet ganz aktiv und haben aber auch einen eigenen Podcast, weil wir hier schon im Podcast-Format sind, und zwar den Neo-Cast.
00:46:54: Kann man da auch mal reinhören, sozusagen als jemand, der sich einfach für das Thema Neonatologie interessiert, oder ist der sehr speziell?
00:47:01: Wir haben unterschiedliche Zielgruppen.
00:47:03: Wir haben Wissensvermittlungen für Ärzte, für Pflegende usw.
00:47:08: Wir haben aber auch allgemeine Themen rund um die Neonatologie-politische Themen.
00:47:12: Eltern haben schon berichtet.
00:47:14: Wir haben einen tollen Podcast gehabt, wie man Stress vermeiden kann.
00:47:18: Wir haben gelernt, warum Elefanten keinen Kaiserschnitt bekommen können.
00:47:22: Also sehr breit gefächert rund um die Neonatologie.
00:47:25: Klasse.
00:47:26: Was würden Sie denn jetzt Menschen, unseren Hörerinnen und Hörern mitgeben wollen an Botschaft, die vielleicht gerade in dieser Lebenslage stecken oder vielleicht auch damit gerade beschäftigt sind, kurz davor stehen, diese Herausforderungen gerade meistern müssen?
00:47:45: Was wäre so Ihr Ratschlag, Ihre Botschaft, die Sie an der Stelle?
00:47:49: loswerden wollten.
00:47:51: Also erstmal ist die Vorfreude auf das Kind sehr groß.
00:47:54: Da
00:47:54: kann ich das immer wieder nachvollziehen.
00:47:56: Ich bin, obwohl ich das dreißig Jahre mache, schon immer wieder fasziniert, wenn ich so ein winziges Wesen in der Hand habe.
00:48:02: Nach der Geburt, fünfhundert Gramm, das sind perfekte Menschen, die kommen, schreien voller Energie sind, wenn ich nach wie vor fasziniert.
00:48:10: Und deswegen also das Positive für die Eltern, wenn sie ein Kind haben, ein Kind erwarten.
00:48:15: Freude darauf.
00:48:17: Der zweite Aspekt ist sicherlich, was Sie auch kurz angedeutet haben, sich doch nochmal zu überlegen, was passieren kann, um vorbereitet zu sein.
00:48:25: Nicht um das zu drohen oder so, sondern für den Fall vorbereitet zu sein.
00:48:30: Da sollte man sich doch nochmal informieren, wo bring ich meinen Kind zur Welt, auch wo entbindet die Schwangere, ist glaube ich ganz wichtig.
00:48:39: Und dann einfach gucken, dass man, wenn man in die Situation kommt, Frühgeborenes zu haben oder so, der beste Predictor, die Voraussage, wie sich das Kind entwickelt, sind die Eltern
00:48:50: einfach.
00:48:52: Schön, vielen Dank dafür.
00:48:53: Und ich hoffe, wir konnten schon ein bisschen Aufklärung betreiben jetzt mit dieser großartigen Folge.
00:48:58: Jetzt ist es ja so, wir bei unserem Podcast wollen natürlich auch immer Mutmachgeschichten erzählen.
00:49:05: Und deshalb die Frage an Sie, gibt es denn, kann ich mir sehr gut vorstellen, auch Frühchen, die Sie oder deren Entwicklung Sie über viele Jahre hinweg begleitet haben, also vielleicht sogar Familien, Kinder, mit denen Sie heute noch Kontakt haben und wissen, wie Sie sich entwickelt haben, wie es Ihnen geht, die Sie vielleicht nochmal besuchen kommen, weiß ich nicht genau, also gibt es sowas?
00:49:26: Das Schöne an der Neonazilogie ist ja, man sieht seine Patienten eventuell in Zukunft noch und später behandeln die einen auch.
00:49:32: Das habe ich immer gesagt.
00:49:34: Und ich habe das erste Mal das erlebt.
00:49:36: Als ich Staatsexamtsprüfung hatte, habe ich einen Studenten gehabt und festgestellt, dass ich den als Neugeborene schon betreut habe, weil der Charité geboren ist.
00:49:44: Das hat man in anderen Berufen nicht so häufig.
00:49:47: Aber auch mit den Frühgeborenen habe ich zwei Geschichten, die ich so in Erinnerung habe.
00:49:51: Ein Kind noch aus der Charité.
00:49:53: Das war extrem kranke.
00:49:55: sehr verzweifelt und ich stand häufig da und es ging häufig darum, ob das irgendwie sterben wird oder so.
00:50:01: Und ich habe immer versucht, ein bisschen im Scherz zu sagen, wenn er achzen ist, dann gehen wir mit dem Bier trinken.
00:50:06: Und dann hat die Mama mich wirklich, ich hatte keinen Kontakt mehr gehabt, hat die Mama mich dann mit zum achtzenden Geburtstag wirklich rausgefunden, dass ich jetzt in Dresden bin, mich kontaktiert und wir haben einen Kaffee getrunken.
00:50:18: Und das war schon faszinierend.
00:50:20: Und die zweite Geschichte ist gerade, wir machen so einen Kurs mit Abiturienten bei uns in Dresden und der hat jetzt gerade gestartet, ein Kurs.
00:50:28: Und da kam dann eine Mädel zu mir und meinte, also ich habe bei der Geburt wenig als fünfhundert Gramm gewogen.
00:50:33: und bin hier bei Ihnen auf die Welt gekommen.
00:50:36: Und es muss eines der ersten Kinder gewesen sein, was wir da in Dresden, was ich da auch betreut habe.
00:50:42: Und es war eine fitte junge Dame, der es gut geht, die jetzt Abitur macht und sich für diese Thematik interessiert.
00:50:47: Und das sind schon tolle Geschichten, die einen immer wieder Mut machen, auch darüber nachzudenken, welche Grenzen sollte man akzeptieren, welche Grenzen sollte man auch in Frage stellen, wie kann man Eltern unterstützen
00:51:00: und so weiter.
00:51:01: Wahnsinn.
00:51:02: Tolle Geschichten vor allen Dingen.
00:51:03: Das muss ja ein wahnsinniges Gefühl der Erfüllung sein.
00:51:08: Und ich glaube, ich habe auch mal gelesen, dass Sie gesagt haben, Sie waren auch von vornherein ja auf der Suche nach einer sinnstiftenden Aufgabe.
00:51:15: Und ich glaube, also mehr Sinn kann man da gar nicht stiften.
00:51:19: Das ist wirklich toll.
00:51:20: Großartig vielen Dank dafür.
00:51:22: Wir haben ja, klar, Zimmer mit Aussicht.
00:51:24: Wir haben uns gedacht, nicht nur das Foto.
00:51:27: Sollte zum Schluss auch immer so ein bisschen zurückreferieren auf unseren Titel.
00:51:33: Deswegen die Frage an jeden Gast.
00:51:34: Was ist denn Ihre schönste Aussicht, wenn man jetzt die Nahezukunft betrachtet?
00:51:40: Also es kann etwas sein, auf was Sie sich freuen, noch in diesem Jahr, im nächsten Jahr und kann alle möglichen Gebiete abdecken.
00:51:48: Was fällt Ihnen da sofort ein, wenn Sie an Ihre schönste Aussicht denken?
00:51:53: Das ist meine schönste Aussicht, dass ich nachher meine Töchter wieder sehe.
00:51:56: Das ist sozusagen sehr kurzfristig, aber über die freue ich mich immer jeden Tag.
00:52:01: Das ist sozusagen das ganz private, die zu sehen, wie die sich entwickeln und erwachsene Menschen werden.
00:52:08: Ist toll.
00:52:09: Wenn ich so ein bisschen längerfristig denke, die Aussicht ist einfach... Die Entwicklung in der Neonatologie finde ich toll, welche Möglichkeiten sich da eröffnen.
00:52:20: Und was ich auch sehr, wo ich in die Zukunft gucke, ist sozusagen die Arbeit der deutschen Stiftung Kranke Neugeborene, weil die viele Ansätze gebracht hat, um Eltern zu unterstützen, um Forschung zu unterstützen.
00:52:33: Also das Ganze, was ich im Laufe der Zeit jetzt erzählt habe, auch politisch aktiv zu werden, ermöglicht die Stiftung dieser Tagebuch-App, die entwickelt wurde und so weiter.
00:52:43: Die ist jetzt mittlerweile elf Jahre alt und die hat sich so auch wie ein Kind entwickelt und die wird langsam kommt, die ins Jugendalter, wo man sieht, die Samen sind aufgegangen und entwickelt sich und das ist eigentlich so mein zweites Baby, sag
00:52:58: ich mal noch.
00:52:59: Toll, schön zusammengefasst.
00:53:01: Vielen herzlichen Dank für Ihre Zeit, für diese vielen tollen, wertvollen Informationen.
00:53:05: Und ich kann das sehr gut nachempfinden, weil ich freue mich auch auf meine beiden Töchter, sie heute wieder zu sehen, jeden Tag, jede Sekunde.
00:53:11: Und ich hoffe, die Folge hat euch Spaß gemacht und war genauso informativ und spannend wie für mich.
00:53:17: Alle weiteren Informationen gibt es natürlich bei uns auf der Webseite.
00:53:21: Ansonsten freuen wir uns auf die nächste Folge.
00:53:24: Alles noch natürlich über Ihre Arbeit und Ihre Person findet man wirklich zu Hauf im Netz, wenn ich das mal so sagen darf.
00:53:30: Ist ja auch so, denn ich habe im Vorfeld genug Recherche selbst betrieben und da gibt es eine Menge toller Reportagen über Ihre Arbeit und vieles mehr.
00:53:40: Also in der Hensicht auf jeden Fall mal reingucken und weiterhin verfolgen, was Prof.
00:53:45: Dr.
00:53:45: Rüdiger da so großartiges macht.
00:53:48: Vielen herzlichen Dank für Ihre Arbeit, die Sie da machen.
00:53:51: Die wertvolle Arbeit.
00:53:51: Grüße an Ihr Team in Dresden.
00:53:54: Ich hoffe, wir sehen uns und hören uns bald wieder.
00:53:56: Vielen Dank für die Einladung.
00:53:58: Danke schön.
00:53:58: Bis zum nächsten Mal.